Historisches
Im Folgenden ein paar Daten zur Geschichte und Entstehung Denklingens, historischen Plätzen sowie Zahlen und Fakten der Gemeinde Reichshof.
Zahlen
Größe der Gemeinde: 114 km2
Einwohnerzahl: rund 19.000
Orte: 106
Hauptorte: Denklingen (Verwaltungssitz und Erholungsort), Eckenhagen (Heilklimatischer Kurort), Wildbergerhütte und Hunsheim
Bürgermeister: Rüdiger Gennies
Entstehung des Reichshofes
Die
älteste Urkunde von Eckenhagen ist von 01. August 1167. Es handelt sich
um eine Schenkungsurkunde des Kaisers Friedrich I (Barbarossa) an den
Erzbischof Rainald von Dassel zu Köln. Die Schenkung an Köln wurde am
12. Juli 1198 und am 12. Januar 1205 von den Nachfolgekönigen Otto IV
und Philipp erneut bestätigt. Die Reichs-, früher auch Königshöfe
genannt, sind hauptsächlich eine Schöpfung Karl des Großen. Der
Königshof hat neben seiner wirtschaftlichen und politischen Bedeutung
auch die Besiedlung des ganzen Raumes eingeleitet. In der Mitte des 16.
Jahrhunderts war Eckenhagen Sitz der höheren Bergbeamten. Die Verwaltung
und die Gerichtsbarkeit lag derzeit in den Händen des Bergvogts.
Ausführliche Entstehungsgeschichte
In
der Karolingischen Zeit hat es einen Reichshof Eckenhagen gegeben, der
sozusagen eine Staatsdomäne des Kaisers war, und die auf seinen
Rundreisen durch sein Reich ab und zu angefahren wurde. Dieser Reichshof
wurde dem Erzbischof von Köln und damaligem Reichskanzler durch eine
Urkunde am 01.08.1167 von Kaiser Barbarossa für die Verdienste, die sich
der Kanzler mit seinen Rittern im Kampf gegen die Italiener erworben
hatte, geschenkt. Die Urkunde wurde in Rom ausgehändigt. Als Eigner hat
von Dassel seinen Reichshof jedoch nie gesehen, denn er ist schon am 14.
August 1167, wie auch viele seiner Ritter, an einer Seuche in Italien
gestorben. Der Reichshof blieb 90 Jahre bei der Kölner Kirche und war
wegen seiner Silber- und Bleibergwerke sehr interessant. Wahrscheinlich
wurde von diesem Erlös ein Teil des Dombaus zu Köln finanziert, den
Konrad von Hochstanden als Zweitnachfolger von Dassel begann. Dann ging
der Reichshof an die Grafen von Berg über, und zwar bis zur
napoleonischen Zeit. Das Gebiet des damaligen Reichshofes umfaßte auch
das Gemeindegebiet, die in nachnapoleonischer Zeit gegründeten
Zivilgemeinden Denklingen und Eckenhagen.
Als im Jahre 1969 die kommunale Neugliederung anstand, sollten die beiden vorgenannten Landgemeinden zusammengeschlossen werden, und es mußte ein Name für die neue Gemeinde gefunden werden. Wie das so im kommunalpolitischen Raum ist, "durfte" die neue Gemeinde weder Denklingen noch Eckenhagen heißen, und man gab als Arbeitstitel für den Landtag den vorläufigen Namen "Reichshof" nach Düsseldorf. Da bis zum Neugliederungsgesetz keine Einigung zustande kam, ging diese mit dem Namen "Reichshof" in das Neugliederungsgesetz ein. Die neue Gemeinde besitzt eine Flächengröße, die dem damaligen Reichshof entspricht (114 qkm und 106 Dörfer und Weiler, bei rd. 19.500 Einwohnern). Bei all den Dörfern gibt es kein Dorf mit dem Namen Reichshof, was in der ersten Zeit zu postalischen Schwierigkeiten führte. Damit keine Missverständnisse aufkommen, finden Sie heute obenan den Namen des jeweiligen Dorfes und darunter dann die Bezeichnung "Gemeinde Reichshof".
Entstehung des Namens "Bergisches Land"
Das
Bergische Land hat seinen Namen den Grafen von Berg zu verdanken. Denn
Bergisches Land, das ist in erster Linie ein historischer und weniger
geographischer Begriff. In dem heutigen Oberbergischen Kreis herrschten
im Norden die Grafen von der Mark, im Osten die Herren von Berg, im
Südosten die Wildenburger und im Süden die Grafen von Sayn und Homburg.
Die entstandenen Streitigkeiten wurden durch Verträge am 27. Mai 1527
zwischen Johann von Sponheim, dessen Sohn Gottfried von Sayn und ihrem
Verwandten Adolf von Berg beendet. Von Sayn übertrug die Gerichtsbarkeit
von Eckenhagen in die bergische Verwaltung, während der erbeigene
Besitz der Bürgermeister in Eckenhagen und Denklingen erst im Siegburger
Vertrag vom 12. Juni 1604 bergisch wurde.